Genetik

by Patric Müllejans

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen dem rezessiven und dem (Co)-dominanten Erbgang.

Rezessiv:

Beim rezessiven Erbgang treten die Merkmale erst in der F² auf. Wenn man eine rezessive Morphe mit einem wildfarbenen Tier verpaart, schlüpfen in der ersten Generation ausschließlich wildfarbene Jungtiere (Classic), die jedoch die Gene für die rezessive Morphe in sich tragen. Diese Genanlagen sind jedoch äußerlich nicht zu erkennen.

Wenn man 2 verschiedene rezessive Morphen miteinander kreuzt, erhält man ebenfalls nur wildfarbene Jungtiere, die dann aber die Gene von beiden Elterntieren in sich tragen.

Tiere, die „versteckte“ Genanlagen in sich tragen, werden als heterozygot (het.) bezeichnet.

Wenn die Genanlagen jedoch ausgebildet, also äußerlich erkennbar sind, spricht man von homozygot (hom.).

Um rezessive Morphen bereits in der ersten Generation züchten zu können gibt es folgende Möglichkeiten:

hom. x hom. = 100% hom.

hom. x het. = 50% hom. & 50% het.

het. x het. = 25% hom. ; 25% Classic & 50% het.

Wenn man het. mit het. verpaart, schlüpfen 75% wildfarbene Tiere, von denen allerdings 2/3 die Gene für die rezessive Morphe in sich tragen. Da die het’s. und die wildfarbenen Tiere sich in ihrem Aussehen nicht unterscheiden, werden diese Tiere als 66% possible heterozygot (66% poss. het.) bezeichnet, da man nicht sicher sagen kann welche der Tiere tatsächlich die Genanlangen besitzen.

Beispiele für rezessive Morphen:
Albino, Piebald, Clown, Tri-Stripe, Axanthic, Genetic Striped, Caramel, Ghost, Sunset usw…

Zur Verdeutlichung hier einige Beispiele mit Morphbezeichnungen:

Albino x Albino = 100% Albino

Albino x het. Albino = 50% Albino & 50% het. Albino

het. Albino x het. Albino = 25% Albino ; 75% Classic 66% poss. het. Albino

Albino x Classic = 100% Classic het. Albino

het. Albino x Classic = 100% Classic 50% poss. het. Albino

Albino x Piebald = 100% Classic het. Albino-Piebald

Für alle anderen rezessiven Morphen gelten natürlich die gleichen Regeln.

Alle Prozentangaben sind jedoch rein statistisch, also kann es auch mal vorkommen, dass bei einer Verpaarung zweier hets. 9 von 10 Jungtieren homozygot sind, allerdings kann es auch passieren, dass ausschließlich wildfarbene Tiere also poss. het’s. schlüpfen.


(Co)-dominant:

Man unterscheidet hierbei zwischen Co-dominanten und dominanten Genen.

(Co)-Dominante Morphen schlüpfen bereits in der ersten Generation – Hierbei gibt es keine het’s.

Bei allen Co-dominanten Erbgängen gibt es eine Superform, welche entsteht, wenn man 2 gleiche Tiere, einer Co-dominanten Morphe miteinander verpaart.

Bei einer solchen Verpaarung schlüpfen 25% der Superform, 25% Classics und 50% der Co-dominanten Morphe.

Diese Verhältnisse sind die gleichen wie bei der rezessiven Vererbung, das homozygote Tier entspricht hier der Superform (z.B. Superpastel) und das heterzygote Tier der einfachen Morphe (z.B. Pastel).

Es gibt einige Morphen mit dominanter Vererbung, welche man nicht untereinander verpaaren sollte, z.B. Spider x Spider, da diese Tiere häufig Fehlbildungen haben und nicht lebensfähig sind.

Beispiele für (Co)-dominante Morphen:
Spider, Pinstripe, Enchi, Champagne, Mojave, Lesser, Phantom, Pastel, Fire, Vanilla, Yellow Belly uvm…

Wenn man eine rezessive mit einer (Co)-dominanten Morphe verpaart, erhält man 50% der (Co)-dominanten Morphe und 50% wildfarbene Tiere, hierbei sind alle Jungtiere Träger der Gene des rezessiven Elterntieres.


Beispiel:
Albino x Spider = 50% Spider het. Albino & 50% Classic het. Albino

In der F² kann man dann eine Doppelmorphe züchten, in diesem Beispiel wäre das der Albino-Spider.

Albino x Spider het. Albino = 25% Albino-Spider ; 25% Albino ; 25% Spider het. Albino & 25% Classic het. Albino

Doppelmorphen aus 2 Co-dominanten bzw. einer Co-dominanten und einer dominanten Morphe erhält man hingegen bereits in der ersten Generation. Das Ergebnis aus einer solchen Verpaarung ist dann jeweils 25% der Morphen, welche die Elterntiere sind, 25% Classic und 25% der Doppelmorphe.


Beispiel:
Lesser x Spider = 25% Lesser ; 25% Spider ; 25% Classic & 25% Lesserbee

Es gibt natürlich auch Königspythons, in denen 3 oder mehr Gene stecken. z.B. Spinner-Blast (Spider-Pinstripe-Pastel), Queenbee (Lesser-Pastel-Spider) uvm…

Manche Morphen wie Spider, Pinstripe und Clown haben eine markante Zeichnung, andere Morphen wie Pastel, Fire, Lesser, Vanilla, Enchi usw.. bringen eher Farbe ins Spiel. Manche Gene reagieren auch miteinander zu einer Art Superform wie z.B. Fire, Vanilla und Disco.

Beim Königspython sind viele tausend Genzusammenstellungen möglich und die Liste der Morphen ist quasi endlos. Manche Kombinationen aus Genen passen besser zusammen als andere und manchmal sieht ein Tier mit 2 Genen besser aus, als eines mit 5. Hier kommt es auf den individuellen Geschmack an. Es gibt aber mittlerweile so viele Morphen und es kommen ständig neue dazu, somit wird unser schönes Hobby immer spannend bleiben und neue Möglichkeiten bieten, um für jeden Tiere nach seinem Geschmack zu züchten.

Nun genug geredet, ich hoffe diese Seite war hilfreich für Euch!

Für weitere Informationen und Berechnungen auch mit Bildern der Morphen siehe –> Genetic wizard